Birnbaum schneiden

Wichtige Grundlagen zum Birnbaum schneiden

Die Kulturpflanze der Birne (Pyrus communis) zählt zu den beliebtesten Obstbäumen in europäischen Gärten und Obstanbau.
Sie bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche Böden und benötigt einen warmen Standort, da sie kälteempfindlicher ist als Apfelbäume. Besonders in höheren Lagen können Birnbäume empfindlich auf Spätfröste reagieren. Ein sonniger, windgeschützter Platz ist für den Birnbaum ideal.

Birnbäume haben einen ausgeprägten aufrechten Wuchs, was bedeutet, dass sie häufiger und intensiver geschnitten werden sollten, um eine gute Belüftung und Lichtdurchdringung im Kronenbereich zu gewährleisten. Ein zu dichter Wuchs kann Krankheiten wie Schorf oder Birnenrost begünstigen. Besonders wichtig beim schneiden ist es, die zentrale Leitachse zu erhalten und seitliche Triebe zu kürzen, um das Höhenwachstum zu bremsen und eine breitere Krone zu fördern. Der Boden sollte durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden, da Birnbäume empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit reagieren können.

Den optimalen Zeitpunkt für den Schnitt von Birnbäumen finden

Winterschnitt

Der Winterschnitt wird in der Regel zwischen Dezember und Februar durchgeführt. In dieser Zeit befindet sich der Baum in der Ruhephase, was den Schnitt weniger stressig für den Baum macht. Der Winterschnitt fördert das Wachstum neuer Triebe im Frühjahr.

  • Förderung des Wachstums: Der Schnitt im Winter fördert ein kräftiges Wachstum im Frühjahr, da die Energie des Baumes in die verbleibenden Äste und Triebe geleitet wird.
  • Krankheitsprävention: Da der Baum im Winter ruht, minimiert sich das Risiko, dass Schnittwunden von Schädlingen oder Pilzen befallen werden.
  • Formkorrektur: Der Winterschnitt eignet sich um die Baumform zu gestalten und übermäßig lange Triebe einzukürzen.

Der Schnitt sollte an frostfreien Tagen durchzuführen, um Frostschäden an den Schnittstellen zu vermeiden.

Sommerschnitt

Der Sommerschnitt erfolgt während der Wachstumsperiode, meistens im Juni oder Juli. Dieser Schnitt dient dazu, das Wachstum zu kontrollieren und die Fruchtqualität zu verbessern. Er wird oft bei stark wachsenden Bäumen angewendet, um die Energie des Baumes auf die Fruchtproduktion zu lenken.

  • Wachstumsregulierung: Der Sommerschnitt verlangsamt das Wachstum, da der Baum weniger Energie für die verbleibenden Äste bereitstellt. Dies ist besonders wichtig bei Birnbäumen, die stark in die Höhe schießen.
  • Fruchtqualität: Durch das Entfernen überschüssiger Triebe und das Freilegen der Fruchtäste wird eine bessere Belichtung und Belüftung ermöglicht, was die Fruchtqualität und Reifung verbessert.
  • Krankheitsprävention: Eine bessere Belüftung verringert die Gefahr von Pilzinfektionen und Schädlingsbefall.

Beim Sommerschnitt sollte auf das Einkürzen von Wassertrieben (senkrecht wachsende, kräftige Triebe) und das Entfernen von überflüssigen oder nach innen wachsenden Zweigen konzentrieren.

Einen jungen Birnbaum schneiden & erziehen

Die 12 Regeln zum Jungbaumschnitt – Obstbaumschnittmethode nach Michael Grolm

Diese Lernmethode wurde von Michael Grolm durch langjährige Schnitterfahrungen und Beobachtungen entwickelt. Sie wird kontinuierlich verfeinert und in der Obstbaumschnittschule gelehrt.
Die zwölf fruchtbringenden Regeln des Jungbaumschnittes liefern den roten Faden für ein systematisches Vorgehen beim Schneiden und erleichtern das Lernen.
Der Erfolgsfaktor lautet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sich auf eine bestimmte Trieb- oder Astpartie zu fokussieren und alle anderen Bereiche auszublenden. Folgende Regeln sind Schritt für Schritt abzuarbeiten.

  • Beim Jungbaumschnitt wird der junge Birnenbaum dem Schnittsystem angepasst!

Hier finden Sie ein Beispiel von einem optimalen Jungbaumschnitt am Birnbaun. Alle Wuchsgesetze und Regeln wurden hier beachtet, um einen optimalen Kronenaufbau zu erzeugen. Besonders beim Jungbaum ist eine fachkundige und vor allem jährliche Erziehung notwendig.

Einen alten Birnbaum schneiden

Die 7 Regeln beim alten Birnbaum – Schnittmethode nach Michael Grolm

Diese Lernmethode wurde von Michael Grolm durch langjährige Schnitterfahrungen und Beobachtungen entwickelt. Sie wird kontinuierlich verfeinert und in der Obstbaumschnittschule gelehrt.
Die sieben fruchtbringenden Regeln des Altbaumschnittes liefern den roten Faden für ein systematisches Vorgehen beim Schneiden und erleichtern das Lernen.
Der Erfolgsfaktor lautet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sich auf eine bestimmte Trieb- oder Astpartie zu fokussieren und alle anderen Bereiche auszublenden. Folgende Regeln sind Schritt für Schritt abzuarbeiten.

  • Beim Altbaumschnitt muss das Schnittsystem dem Altbaum angepasst werden!

Hier ein Beispiel eines optimalen Altbaumschnitts am Birnbaum. Alle Wuchsgesetze und Regeln wurden hier beachtet, um einen optimalen Kronenaufbau schnell zu erhalten bzw. wieder herzustellen. Im Altbaum geht es insb. um Stabilität, Mis- telbekämpfung und um eine Optimierung der Ernteregionen im Baum.

Was es vor dem Schnitt noch zu beachten gibt

Wir haben leider schon oft Birnbäume und andere Obstbaume zu Gesicht bekommen die nach „youtube Methoden“ verschnitten wurden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass Ihnen vor allem ein praktischer Obstbaum-Schnittkurs fundierte und nachhaltige Kenntnisse vermitteln kann, die einem Baum gerecht werden der ein über 100 jähriges Leben zu bestehen hat.

Der hohe Praxisanteil in unseren Kursen sorgt dafür, dass Sie die Wuchsgesetze des Baumes nicht nur theoretisch verstehen, sondern auch in der Realität am Baum erfahren und unsere erprobten Schnitttechniken anwenden können. So lernen Sie auch Krankheiten frühzeitig zu erkennen und gezielt zu handeln. Diese praxisbezogene Erfahrung prägt sich langfristig ein und macht den entscheidenden Unterschied im Vergleich zu rein theoretischen Einführungen.

Ihr Michael Grolm

Leiter der Obstbaumschnittschule

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